Freitag, 15. Mai 2015

Baubericht der Feldbahn Diesellok Ns 2 Spur 0f zweiter Teil - die Ausstattung, Farbgebung, Patina und das Finsh des lieben Kollegen Norman Timpe







Liebe Modellbahnfreunde,


nun gibt es den finalen Teil meiner Baubeschreibung der Feldbahnlok Ns2.
Der 1. Teil meines Berichtes findet sich hier in diesem Blog wieder.



Heute soll es um die Lackierung und Ausgestaltung der Lok gehen.
Nachdem die Probefahrt erfolgreich absolviert war, widmete ich mich dem Verschleifen des
Gehäuses. Dabei habe ich verschiedene Varianten getestet, mit mäßigen Erfolg.
Größere Flächen wurden mit Sandpapier  (Korn 800 und 1200) verschliffen.
Als erstes wurde das noch anhaftende Stützmaterial mit Nitroverdünnung und einem harten Borstenpinsel entfernt.
Die größten Probleme bei der ganzen Schleiferei treten im Bereich der Nieten auf. Man hat die Wahl zwischen Nieten wegschleifen und jene folgend zu ersetzen, oder vorsichtig! drumherum schleifen und dabei leichte Unebenheiten in Kauf nehmen.

Ich habe mich für letzteres entschieden. Als Hilfsmittel baute ich mir eine elektrische Zahnbürste um.
Den oszillierenden Kopf habe ich mit Schleif - Flies versehen, wie es zum Entfernen von Oxidationen auf  Metallen verwendet wird. Dann erfolgte der erste Farbauftrag.
Da ich bei der Grundierung der Kipplore mit dem Primer von Vallejo nicht unbedingt gute Erfahrungen  gemacht hatte, verwendete ich nun die bewährte  Farbe von Weinert.
Zuvor jedoch wurde das Gehäuse nochmals gründlich mit  Nitroverdünnung abgewaschen.




Bei der Grundierung zeigte sich jedoch, daß ich einige unschöne Rillen ins Material geschliffen hatte.
Diese wurden mit Vallejo plastic putty, einem vorzüglichen Spachtel auf Acrylbasis geglättet.
Dabei habe ich großzügig aufgetragen, um später an diesen Stllen Rostausblühungen nachzubilden.



Dann folgte eine dünne Schicht Rostfarbe leicht nuanciert, um eine Basis für die spätere Alterung zu schaffen. Hierbei wurden diverse Acrylfarben von AK Interaktive verwendet.
Als Trennmittel zu Chipping erfolgte hinterher ein partieller Auftrag von ordinärem Haarspray.




Nun wurde ein passender Grünton angemischt und gebrusht, sowie das Fahrwerk rot eingefärbt.


Das Mischverhältnis lautet: "gaaaanz viel von links und ein Hauch von rechts ..."




Der Führerstand erhielt einen grauen Farbauftrag.
Zuvor hatte ich noch den Boden des selben partiell mit den Farbtönen "gunmetal steel" und "natural steel" von Vallejo behandelt.
So konnten dann später blanke Metallstellen am Boden imitiert werden.




Somit war die Grundbehandlung abgeschlossen.
Nun konnten mit den Roststellen und Farbabplatzern begonnen werden.
Nachfolgend zwei Bilder mit verschiedenen Alterungsstufen.
Wenn man die Patina nacheinander schichtweise aufbringt ist die wirkung wesentlich besser zu beurteilen, als mit einem einzigen deckenden Auftrag.
Lieber wenig, aber dafür öfter!



Mittels Chipping habe ich den Decklack entfernt um an den mit Haarspray behandelten
Stellen den rostigen Grundlack hervortreten zu lassen. Zusätzlich wurden weiter Pigmente aufgebracht.
Ich verwende dabei Pigmente querbeet verschiedenster Hersteller, von Vallejo, H0fine, AK Interaktiv usw ...
Dabei mische ich die Pigmente mit Nitroverdünnung!! zu einer sämigen Paste und trage diese auf.
Durch sehr vorsichtiges!! tupfen schafft man so einen dreidimensionalen Effekt!
Der Grundlack wird durch die Nitroverdünnung angelöst, somit ist eine gute Haftung gegeben.
Allerdings ist es zwischen Lack an- und ablösen eine diffizile Gratwanderung!
Übrigens nehmen die Pigmente nach dem die Verdünnung verdunstet ist, ihre ursprüngliche matte Farbe wieder an.
Fugen und Ritzen behandelte ich mit Washes von MIG Productions.
Das schöne geätzte Fabrikschild der Lok stammt von der Firma Beckert aus Dresden.
Abschließend erhielt die Maschine einen Überzug mit matten Klarlack von MMC Crottendorf Jens Klose.






Nun konnte ich mich der finalen Ausgestaltung widmen.
Natürlich sollte auch ein Lokführer - oder besser gesagt ein Kleineisenbediener dazugehören!
Da ich bei den Anbietern für Figuren in Spur 0 keine passende Figur fand, habe ich eine Preiserfigur umgearbeitet und einer weiteren ihres Kopfes beraubt.
Das Männlein von einer gebückten in eine sitzende Position zu zwingen war recht kompliziert und wurde mit Gaslötkolben und viiiel Gefühl erledigt.
Dann wurde noch in mittlerweile schon bewährter Manier ein "Glimmstengel" implantiert und einige Gesichtszüge erhielt die Figur natürlich auch verpaßt.
Leider sind die Preiserlein werksseitig sehr schlecht entgratet, dies wurde nachgeholt und dieser Aktion bedingt eine komplette Neulackierung vorgenommen.




Weitere Accessoires wurden hinzu gefügt.
Eine Aktentasche und ein Fettnapf zum Weichen schmieren waren schnell gebastelt, auch gesellte sich ein Eimer mit Streusand gefüllt aus denm Sortiment der Modellbahnmanufaktur Beckert dazu.
Am Ende wurden noch die Gläser der Scheinwerfer mit "micro krisal clear" ausgegossen.







Sollen nun am Ende des Bauberichtes ein paar Impressionen der fertigen und betriebsbereiten Feldbahn - Diesellok Ns2 diesen abschließen.











Dies war meine erste Erfahrung mit der neuen und viel gelobten 3D - Drucktechnik.
Nach meiner Meinung ist hier noch viel Luft nach oben, insbesondere der Bruchfestigkeit filigraner Teile und vor allem die Güte respektive Beschaffenheit der Oberfläche ist noch sehr verbesserungswürdig.
Wenn es einmal möglich sein wird dies zu realisieren, so denke ich, daß diese Technologie in unserem Hobby durchaus eine große Zukunft haben wird.
Manche bisher nicht realisierbare Klein(st)serie wird wohl dann möglich sein, denn der aufwendige Urmodellbau und die Formkosten entfallen ja.

Mit einem kleinen Video welches die Fähigkeiten des kleinen Feldbahndiesels recht eindrucksvoll demonstriert, möchte ich meinen Bericht abschließen.
Mal schauen, ob sich vielleicht in absehbarer Zeit noch ein paar weitere Fahrzeuge hinzu gesellen ...



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